“Um einen Einblick in die persönlichen Beweggründe zum Verfassen eines Blogs zu erhalten, haben wir Kontakt zu verschiedenen Autoren aufgenommen. Dazu zählen u.a. die Blogger der vorgestellten Internetseiten, aber auch andere Reiseblogger, die nicht zwingend über den Rhein geschrieben haben. Diese haben wir hinzugezogen, um ein breiteres Antwortspektrum zu erhalten und stichhaltigere Aussagen treffen zu können. Das war aufgrund des Mangels an Reiseblogs über die Gegend des Mittelrheintals nötig. Der Rhein als Reiseziel ist leider noch nicht so populär, obwohl er u.a. durch Reiseblogs wieder attraktiver wird und mehr Besucher anzieht. Auch unser Blogbeitrag „Einfach mal #RHEINtauchen“ soll schließlich dazu beitragen. Die folgenden Antworten sind teilweise gekürzt und zusammengefasst, damit andauernde Wiederholungen vermieden werden.”
Wie kamen Sie auf die Idee einen Blog (Reiseblog) zu erstellen?

Caro und Martin (wetraveltheworld.de):

“Zunächst war die Intention vor allem die Daheimgebliebenen an der Weltreise teilhaben zu lassen. Da der Blog auf so viel Andrang gestoßen ist und viele Menschen begeisterte, beschlossen wir den Blog weiterzuführen und damit unsere Leidenschaft fürs Reisen und Schreiben zu verbinden.”

Sonja (delightfulspots.de):

“Mit dem Bloggen habe ich bereits 2008 begonnen. Damals war es die modernste Art, Reiseberichte zu verfassen. Während meiner Auslandssemester in Peru und Kolumbien habe ich meine Eindrücke und Fotos für Familie und Freunde in einem privaten Blog festgehalten. Während meines Praktikums bei einem Südamerika Reiseveranstalter pflegte ich täglich Inhalte in Blogs und Webseiten ein. Nach meinem Auslandsjahr sah ich dann zunächst keine weitere Notwendigkeit mehr, privat zu bloggen. Dafür gab es dann ja Plattformen wie studiVZ oder Facebook. In meinem ersten Job bei einem Online-Reiseveranstalter nach dem Studium habe ich als Teil des Online-Marketings einen Blog betrieben und die Freude daran wiedergefunden. Privat habe ich 2014 wieder mit dem Bloggen angefangen. In dieser Zeit sind zahlreiche Reiseblogs im Internet erschienen und gerade aus Sicht des Online-Marketings und der Reiseplanung bilden Blogs – je nach Qualität – einen immensen Mehrwert. Die Idee zum Blog ist bis heute die gleiche: Reiseerlebnisse festzuhalten, Reiselust zu wecken und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Ich fotografiere sehr gerne und fand es schade, dass die Bilder irgendwann auf einer Festplatte lagen. Beruflich habe ich viel mit Texten zu tun und habe meinen Blog auch als Übungsplattform angesehen. Dort kann ich Kombinationen aus Texten und Bildern ausprobieren und meine Kenntnisse im Bereich Suchmaschinenoptimierung ausbauen.”

Jan (deutschlandjaeger.de):

“Die ursprüngliche Idee war es, Fotos, die man im Urlaub macht, nicht auf der Festplatte versauern zu lassen. Ich empfand es als schade, wenn man Fotos kommentarlos stehen lässt, da dachte ich, ich schreibe etwas dazu, beispielsweise meine Empfindungen und Eindrücke. Anfänglich hatte das alles nur einen pragmatischen Grund. Mit zunehmender Zeit hat sich die Idee nach und nach weiterentwickelt. Ich habe mehr Arbeit reingesteckt. Die Idee, meine Fotos öffentlich zugänglich zu machen, war da.”
Warum beschäftigen Sie sich mit dem Rhein? Gibt es spezielle Gründe dafür?

Caro und Martin (wetraveltheworld.de):

“Auch wenn wir uns hauptsächlich mit fernen Ländern beschäftigen und dort unsere Reiseziele ansiedeln, vergessen wir trotzdem die Schönheit ihrer Heimat nicht. In jungen Jahren reizten uns vor allem aufgrund von Flexibilität weit entferntere Destinationen, trotzdem finden wir auch, dass es zuhause eine Menge zu sehen gibt. Wir wollen mit unserem Reiseblog und bspw. dem Beitrag zu den schönen Ecken in Rheinland-Pfalz, Koblenz und am Rhein darauf aufmerksam machen, dass es auch lohnenswert sein
kann, sich vor der eigenen Haustüre mal etwas genauer umzuschauen. Es muss also nicht immer Asien, Südamerika oder Australien sein, auch Zuhause ist es schön.”

Jan (deutschlandjaeger.de):

“Der Rhein ist eine touristisch beliebte Region. Die Kombination aus Wasser und Landschaft ist schön. Ich finde es sehr idyllisch dort – das Ufer und die Natur faszinieren mich. Rhein in Flammen in Bonn ist beispielsweise ein tolles Ereignis. Die Städte am Rhein sind mir einfach sympathisch.”
Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?

Sonja (delightfulspots.de):

“Das Thema Reisen ist zum Glück in meinem Alltag omnipräsent. Ich habe Freizeit- und Tourismusgeographie studiert und arbeite seit mehr als 10 Jahren im Bereich Tourismus. Online gibt es sehr viele und kostenfreie Inspirationen. Meine Inspiration finde ich in (Online-)Magazinen, auf anderen Reiseblogs, Social Media und Pinterest. Vor allem Instagram nutze ich sehr gerne als Inspiration für meine nächsten Reisen. Meine Reiseberichte basieren auf persönlichen Reisen. Zunehmend finde ich für meinen Reiseblog auch Inspiration in thematisch passenden Reisebüchern. Seit einigen Jahren gibt es wieder verstärkt attraktive Reiseberichte und Bildbände.”

Jan (deutschlandjaeger.de):

“Meine Intention ist es, den Leserinnen und Lesern einen authentischen und direkten Blick geben zu können. Ich hoffe, ich kann mit meinen Texten eine Balance zwischen Informationsreichtum und Unterhaltung bieten und mit einer persönlichen Note für Authentizität sorgen.”
Warum schreiben Sie einen Blog und keinen Reiseführer?

Laura Lena S. (World of Eden: lauralenas.com):

“Ich liebe es Geschichten zu erzählen. Mein Blog “World of Eden” soll zeigen, dass es so viele fantastische Dinge auf dieser Welt zu entdecken gibt – in kleinen und großen Augenblicken, weit weg und vor der eigenen Haustüre. Wenn ich dabei über meine persönlichen Erlebnisse berichte, kann ich das in allen Farben tun. Mir geht es also weniger um ein Nachschlagewerk für die eigene Urlaubsplanung, sondern vielmehr darum, Bilder im Kopf des Lesers/der Leserin entstehen zu lassen. Der Blog ist meine Einladung, sich für eine kleine Auszeit in eine andere Welt zu träumen. Die Worte bilden die Brücke dorthin.”

Sonja (delightfulspots.de):

“Langfristig ist mein Wunsch schon einen eigenen Reiseführer oder ein Reisebuch zu schreiben. Allerdings ist das Medium Reiseführer für mich immer noch mit einem anderen Ziel behaftet. Dort findet man in der Regel Historisches, Fakten zum Wohnen, Essen und Trinken. Manche Reiseführer beinhalten auch kleine Essays, ansonsten aber eher sachlich geschriebene Artikel mit Blick auf eine breite Zielgruppe. In der Regel handelt es sich bei Autoren von Reiseführern um ausgebildete Journalisten oder Länderexperten. Dort sehe ich mich aktuell nicht. Auf einem Blog kann ich salopp gesagt „machen was ich will“. Ein Blog ist meist eine sehr subjektive Angelegenheit. Dort trete ich als Reisende ein Stück weit in den Fokus und kann als Reisende davon erzählen, was mir gefallen hat und welchen Menschen ich begegnet bin. Ich habe immer den Anspruch meine Erlebnisse so mitzuteilen, als würde ich bei einem Plausch mit Freunden davon erzählen. Idealerweise wecke ich damit Reiselust.”

Jan (deutschlandjaeger.de):

“Ein Reiseführer erscheint mir sehr unpraktisch, da man ihn ständig mit sich tragen muss. Der klassische Reiseführer wird in absehbarer Zeit auch nicht mehr existent sein. Dazu kostet er Geld, was bei einem Blog beispielsweise komplett wegfällt. Das Praktische an einem Blog ist, dass er veränderbar ist. Dadurch, dass wir in einer sehr dynamischen Welt leben, in der sich die Umgebung stets verändert, kann der Blog auch angepasst werden und ist abänderbar. Es bringt viele praktische Gründe mit sich. Das Handy hat man immer dabei, sodass jederzeit nachgeschaut werden kann. Dadurch, dass heutzutage alles ins Internet verlagert wird, ist es wesentlich angenehmer und einfacher für die Leserschaft.”
Sehen Sie einen Unterschied zwischen einem Blog und einem Reiseführer? Wenn ja, welchen?

Laura Lena S. (World of Eden: lauralenas.com):

“Maßgeblich für einen Reiseführer ist in meinen Augen die faktenbasierte, strukturierte Zusammenstellung wichtiger Informationen zu einem Reiseland/einer Reiseregion. Wenn ich mir einen Reiseführer zulege, erwarte ich keine Geschichten und in der Regel (je nach Verlag) kaum subjektive Eindrücke. Ein Blog, bei dem der Autor selbst in Erscheinung tritt und seine persönlichen Erlebnisse teilt, bedient andere Lesererwartungen. Die Berichte können zwar genauso gut Inspirationen zur eigenen Urlaubsplanung geben, fokussieren dabei allerdings eher eine emotionale Vermittlung der Inhalte – Persönlichkeit und Erfahrungen stehen im Vordergrund und bilden letzten Endes die Grundlage für authentische Beiträge, die die LeserInnen zu einer imaginären Abenteuerreise einladen.”

Sonja (delightfulspots.de):

„Definitiv! Ein Blog ist subjektiv und oft unabhängig in der Gestaltung von Inhalten. Es gibt meist ein Gesicht hinter dem Blog, mit dem sich die LeserInnen identifizieren können. Reiseführer sind oft abhängig von Verkaufszahlen und Verlagen. Beide Arten sind von Grund auf verschieden, ergänzen sich in der Reiseplanung aber bestens.”

Vielen Dank für all die Antworten!